Fokus Nachhaltigkeit

Für eine nachhaltigere Entwicklung auf dem Weg in die Zukunft.

Die EBL hat sich schon lange nachhaltigem Denken und Handeln verschrieben. Seit diesem Jahr treiben wir diese Entwicklung mit unserem EBL Nachhaltigkeits-Engagement weiter voran. Das Ziel ist die koordinierte, plan- und messbare Umsetzung von nachhaltigen Projekten, welche sich über alle Geschäftsbereiche ziehen: von der Mitarbeitendenförderung über interne Prozessoptimierungen bis hin zu Massnahmen zum Schutz der Natur oder der Förderung energieeffizienter Infrastruktur. Wir sind überzeugt, dass jeder Einzelne eine Verantwortung für eine nachhaltigere Zukunft tragen muss. Unser Beitrag dazu sind die acht definierten Nachhaltigkeits-Engagements.

EBL Nachhaltigkeits-Engagements

Saubere und erneuerbare Bandenenergie.

Nachhaltige Gemeinden und Städte.

Investitionen und Infrastruktur.

Förderung regionaler Kultur.

Regionale Arbeitsplätze erhalten und ausbauen.

Förderung einer modernen Arbeitskultur.

Interne Optimierungen vorantreiben.

Förderung von Mitarbeitenden.

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Geothermie in Haute-Sorne

Energie aus Erdwärme.

Unter dem Erdboden schlummert ein riesiges Energiepotential. Im jurassischen Haute-Sorne ist die EBL an einem Pilotprojekt beteiligt, das die Entwicklung der Tiefengeothermie vorantreibt und diese für die Stromerzeugung nutzbar macht.

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Begeben wir uns von der Erdoberfläche nach unten, nimmt die Temperatur pro 100 Meter um rund 3 Grad zu. Dementsprechend sind in Tiefen von 5’000 Metern Temperaturen von 150 bis 200 Grad zu erwarten – im Erdkern gar bis zu 6’000 Grad. Wird die Hitze aus dem Untergrund durch Wasser an die Oberfläche transportiert – wie dies bereits in den Thermalbädern im antiken Rom der Fall war – kann sie nicht nur zum Heizen genutzt werden, sondern auch für die Produktion von Strom. Warum also Erdöl 5’000 Kilometer rund um die Welt transportieren, wenn wir in 5’000 Metern Tiefe auf einem schier unerschöpflichen Reservoir von Energie sitzen? Diese Frage hat sich die EBL schon vor über zehn Jahren gestellt, die Initiative ergriffen und mit sechs weiteren Partnern die Geo-Energie Suisse AG gegründet.


Pfeiler der Energiestrategie

Nach der Rekrutierung der entsprechenden Fachkräfte wurde die Suche in der ganzen Schweiz nach geeigneten Standorten aufgenommen. Von fünf möglichen Bohrplätzen wurde der Standort Haute-Sorne im Kanton Jura bis zur Projektreife getrimmt. «Wir befinden uns noch ganz am Anfang der Nutzung der Tiefengeothermie, die auch ein Pfeiler der Energiestrategie 2050 des Bundes ist. Ich bin sehr stolz darauf, dass sich die EBL für diese innovative Technologie engagiert», sagt Alain Jourdan, CFO der EBL, der als Mitglied des Verwaltungsrates der Geo-Energie Suisse AG das Projekt hautnah miterlebt und mitgestaltet hat.


Durchlauferhitzer

Mittlerweile gilt die Geo-Energie Suisse AG als schweizerisches Kompetenzzentrum für Tiefengeothermie, das mittels innovativer Technologien der Wärme und dem Wasser sprichwörtlich auf den Grund geht, um an geeigneter Stelle Anlagen für die Produktion von einheimischer und erneuerbarer Bandenergie zu schaffen.

Damit das Wasser, das die Wärme transportiert, zirkulieren kann, müssen im Gestein vorhandene Risse vergrössert oder neu erzeugt werden. «Ein solches Riss-System schafft in der Tiefe eine Art Durchlauferhitzer, durch den die Wärme gewonnen wird», kommentiert Peter Meier, CEO der Geo-Energie Suisse AG. Das Start-up-Unternehmen verfolgt den Durchbruch und die Etablierung der Technologie. Zurzeit konzentrieren sich die hohen Erwartungen hinsichtlich des schweizerischen Stroms aus der Tiefe voll und ganz auf das kooperative Pilotprojekt in Haute-Sorne.


Strom für 6’000 Haushalte

«Jede Technologie birgt Risiken und ist mit Interessenkonflikten verbunden. Mit der Energiewende wird uns dies wieder vermehrt bewusst», sagt Peter Meier. Absolut betrachtet würden erneuerbare Energien allerdings deutlich tiefere Risiken aufweisen als fossile Energien oder die Kernenergie. Da die Erschütterungen durch Tiefengeothermie allerdings unmittelbar wahrgenommen werden, rückt sie auch dementsprechend in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung und Debatte. Entsprechend lange dauerte der Werdungsprozess des Projekts Haute-Sorne. Mittlerweile sind aber hohe Erwartungen der Skepsis gewichen.

Die EBL verfolgt mit grosser Spannung die Entwicklungen in Haute-Sorne, denn die Ziele sind beeindruckend: Durch die Wärme im Erdinnern sollen bis zu 6’000 Haushalte mit Strom versorgt werden.

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Kundenkommunikation

Jeden Kundenkontakt als Chance
sehen.

Ein schlankeres Management und eine Optimierung der internen Abläufe ist das Ziel von Zwölf-Wochen-Projekten in verschiedenen Abteilungen der EBL.
Der Kundendienst setzt sich mit der Vereinheitlichung der Handhabung von Reklamationen auseinander. Das Ziel: Die Zufriedenheit der Kundschaft steigert sich nachhaltig.
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Zu den favorisierten alljährlich wiederholten privaten Neujahrsvorsätzen gehört, mehr Sport zu treiben, sich gesünder zu ernähren und so den Körper und Geist zu fördern. Will hingegen ein Unternehmen seine Abläufe und Prozesse fitter und schlanker gestalten, wird von Lean-Management gesprochen. Diesem Ansatz hat sich auch die EBL verschrieben, allerdings nicht nur als Neujahrsvorsatz, sondern kontinuierlich und nachhaltig.

Eine von mehreren Strategien, den Geschäftsgang effizienter zu gestalten, sind die sogenannten Zwölf-Wochen-Projekte, die in verschiedenen Abteilungen durchgeführt werden. Hierfür arbeitet eine Delegation mehrerer Abteilungen über zwölf Wochen hinweg an einem Projekt mit dem Ziel, die internen Abläufe zu prüfen und nach Möglichkeit dynamischer zu gestalten. Von August bis November 2021 setzte sich ein fünfköpfiges Team mit einem Zwölf-Wochen-Projekt auseinander, bei dem es galt, das Reklamationsmanagement zu verbessern.



Beschwerden als Chance

«Beschwerden sind für uns eine Chance. Sie helfen uns, uns stetig zu verbessern. Teilt uns die Kundschaft nicht mit, wenn ein Mangel vorliegt, können wir uns auch nicht entwickeln», sagt Stefanie Nyffenegger. Seit rund zwei Jahren ist sie für den Kundendienst tätig, wo sie den täglichen Kontakt mit der Kundschaft ebenso schätzt wie die Zusammenarbeit im rund 20-köpfigen Team. Sie war eines von vier Teammitgliedern im Zwölf-Wochen-Projekt zur Verbesserung des Reklamationsmanagements. Begleitet von einer Moderatorin skizzierte die Projektgruppe zuerst den Idealzustand im Umgang mit Beschwerden. Die höchste Priorität bei Reklamationen hat eine schnelle Behandlung der entsprechenden Anfragen, egal über welchen Kanal diese bei der EBL eintreffen. «Der Kunde soll sich darüber im Klaren sein, dass sein Anliegen schnell und kompetent behandelt wird. Er sollte immer auf dem Laufenden sein über den Stand der Dinge», sagt Stefanie Nyffenegger.



Reklamations-Harmonisierung

Die Projektgruppe trug in elf ganztägigen Meetings sowie bei weiteren Einsätzen direkt am Arbeitsplatz über 100 Lösungsvorschläge zusammen, um das Ziel zu erreichen – egal in welchem Bereich und zu welchem Thema eine Beschwerde eingeht. Es wurde festgestellt, dass die Abteilungen bislang unterschiedlich mit Beschwerden umgegangen sind. Mit den neu definierten Massnahmen wird der Prozess im Umgang mit Reklamationen nun harmonisiert, z. B. durch einheitliche Bereitstellung der Daten. Mit Präsentationen für die Mitarbeitenden aller Abteilungen wurde schon im September begonnen – also noch während des laufenden Zwölf-Wochen-Projekts.

Gibt es nun neben dem theoretischen Know-how auch schon konkrete Auswirkungen? «Wir dürfen heute schon feststellen, dass mit Beschwerden einheitlicher umgegangen wird. Die Eingänge von Reklamationen sind auch besser dokumentiert, was uns vom Kundendienst die Arbeit erheblich erleichtert und vorallem der Kundschaft eine schnelle Behandlung des Anliegens garantiert», sagt Stefanie Nyffenegger.

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Wärmeverbund Worblental

Mit Abwasser heizen.

In Zukunft erstreckt sich von der ARA Worblental aus einer der grössten Wärmeverbünde der Region Bern. Die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und der ARA mit der EBL macht es möglich, dass im Norden der Bundeshauptstadt künftig aus Abwasser Wärme für rund 150 Institutionen, Unternehmen und Haushalte gewonnen wird.

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Tagtäglich wird in der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Worblental in Ittigen bei Bern das gebrauchte Wasser von über 70’000 Einwohnerinnen und Einwohnern sowie Grosskunden aus Industrie und Gewerbe behandelt. Der Wärmeverbund Worblental sorgt hier künftig dafür, dass nicht nur Wasser geklärt, sondern auch dessen Wärme nachhaltig genutzt wird.

Als Contractor hat man sich für die EBL entschieden, deren Erfahrungsschatz in Sachen Fernwärme mittlerweile gross ist und in die 1990er-Jahre zurückreicht. Rund 47 Wärmeverbünde hat die EBL schon realisiert; davon drei, welche die Wärme aus Abwasser generieren. «Gerade grosse ARA sind prädestiniert für die Wärmegewinnung, da viele Kunden versorgt werden können. Es gibt nichts Sinnvolleres, als standortgebundene, ohnehin anfallende Wärme zu nutzen», sagt Markus Vögele, Projektmanager Wärme bei der EBL.

 
Heizzentrale im Bau

Das Herzstück der Anlage ist die Heizzentrale auf dem Gelände der ARA Worblental. Hier erzeugen Wärmepumpen die notwendige Energiemenge aus der Wärme des gereinigten Abwassers. Zusätzlich wird die anfallende Abwärme der ARA-eigenen Blockheizkraftwerke genutzt. Von hier aus entsteht ein rund 12 Kilometer langes erdverlegtes Fernwärmeleitungsnetz, welches das erwärmte Wasser in die verschiedenen Quartiere transportiert und die Wärme via Übergabestation an die jeweilige Liegenschaft abgibt. Für die Versorgungssicherheit zu Zeiten des Spitzenwärmebedarfs und zur Sicherstellung der Redundanz sorgt ein ölbetriebenes Heizsystem.

Das Einzugsgebiet umfasst Teile der Gemeinden Ittigen und Zollikofen sowie den Berner Stadtteil Tiefenau/Felsenau. Nach dem Baugesuch wurde im November 2021 mit der Errichtung der Heizzentrale begonnen. «Wir gehen davon aus, dass der Betrieb im ersten Quartal 2023 aufgenommen wird», freut sich Markus Vögele. Im Frühjahr 2022 wird mit dem Leitungsbau im Westen der Gemeinde Ittigen begonnen.

 
Investition in die Zukunft

Der Projektleiter von Seiten der EBL lobt die effiziente Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, insbesondere mit der Standortgemeinde Ittigen und dem Gemeindeverband ARA Worblental. «Die Gemeinden und Fernwärmekunden investieren hier in die Zukunft und setzen ein klares Zeichen für die Energiewende. Im Endausbau werden 33 Gigawattstunden Wärme produziert, was einem Bedarf von rund 2’250 Einfamilienhäusern entspricht», so Vögele. Jährlich können 3,9 Mio. Liter Heizöl gespart werden, was eine CO2-Reduktion von 10’300 Tonnen bedeutet. Als Nebeneffekt senkt sich durch die Nutzung der Wärme die Temperatur des gereinigten Abwassers, das in die Aare fliesst und sich positiv auf die Gewässerökologie auswirkt.

Zu den Fernwärmekunden gehören nicht nur Privathaushalte in Überbauungen, sondern auch zahlreiche Institutionelle wie das Spital Tiefenau, die Gemeinde Ittigen, die Gebäudeversicherung Bern oder die Stiftung Schulungs- und Wohnheime Rossfeld Bern. Sie alle profitieren von einer hohen Versorgungssicherheit und nicht zuletzt auch von einem Raumgewinn, denn die Wärmeübergabestation beansprucht nur wenig Platz und bedarf auch keiner regelmässigen Wartung.

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Libattion

Neues Leben für alte Batterien.

Gemeinsam mit der E-Mobilität befindet sich auch das Bestreben nach Recycling und Upcycling von Batteriespeichern auf der Überholspur. Das Start-up-Unternehmen Libattion verfolgt das Ziel, den Übergang zu einer nachhaltigeren Batterietechnologie für die Mobilität zu beschleunigen. Die EBL drückt als Investorin und strategische Partnerin mit aufs Pedal.

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Als hätte es noch einen Beweis für den Siegeszug der E-Mobilität auf schweizerischen Strassen gebraucht: Mit dem Model 3 von Tesla schaffte es zum ersten Mal ein reines Elektroauto ganz oben auf das Treppchen der meistverkauften Autos in der Schweiz. «Die Entwicklung geht rasend schnell, aber nun müssen wir auch die entsprechenden Kapazitäten schaffen», sagt Bertrand Schutz, Leiter Unternehmensentwicklung der EBL.

Um diesem Ziel Rechnung zu tragen, hat sich die EBL am Start-up-Unternehmen Libattion beteiligt. Libattion entwickelt Lithiumbatterien, die einen bis zu 30 Prozent längeren Lebenszyklus im Gegensatz zu herkömmlichen Batterien haben, dabei aber pro Kilowattstunde rund 160 Kilogramm CO2 sparen und auch noch um 20 Prozent weniger kosten. Die innovativen Ingenieure von Libattion haben ein System entwickelt, wie Altbatterien aufgerüstet werden können, damit diese in einem «zweiten Leben» als stationäre Energiespeicher oder als Antrieb für leichte Elektrofahrzeuge dienen.



Strategische Partnerschaft

Ins Leben gerufen wurde das Unternehmen 2018 von den Ingenieur-Gebrüdern Bahamonde als Projekt des Bundesamtes für Umwelt. Im August 2021 beteiligte sich die EBL finanziell als einzige Aktionärin neben den Gründern. «Unser Engagement geht aber weit über eine finanzielle Beteiligung hinaus. Wir leben eher eine strategische Partnerschaft», sagt Bertrand Schutz, der zurzeit drei Tage pro Woche vor Ort in Glattbrugg die Rolle des CFO ad interim übernimmt und natürlich auch seine 25-jährige Erfahrung im Bereich Batterien-Recycling einbringt.

Darüber hinaus stützt sich das Jungunternehmen auf eine Vielzahl von Dienstleistungen der EBL wie etwa IT und Buchhaltung – und kann sich so voll und ganz auf das Kerngeschäft konzentrieren: die Entwicklung der Technologie und die Akquise von Kunden. «Mit unserem intensiven Engagement sind wir nahe dran am Know-how und tragen aktiv dazu bei, die Entwicklung zu beschleunigen», freut sich Bertrand Schutz.



Wachstumsmarkt

Das Potential, das in vermeintlich «alten» Batterien schlummert, ist riesig. Erreicht eine Batterie das Ende ihrer ursprünglichen Lebensdauer, sind im Durchschnitt noch zwei Drittel ihrer Zellen sehr leistungsfähig. Libattion übernimmt diese Zellen für den Bau sogenannter e-Bricks, während die anderen definitiv recycelt werden. Das überzeugt auf dem Markt: «100 Prozent unserer potentiellen Kunden, die bislang alle durch Mundpropaganda gewonnen wurden, haben die Batterien nach dem Test auch gekauft», so Bertrand Schutz. Die Prognosen weisen darauf hin, dass die Nachfrage nach Batterien in der Schweiz bis 2030 um das 14-Fache wachsen wird. Auf europäischer Ebene wird ein Wachstum der Elektromobilität um das 24-Fache und für Speicher um das 53-Fache erwartet.

Das EBL-Stromproduktionsvertriebsteam freut sich auf die neuste Generation des e-Brick, um dieses bei der Kundschaft zu vermarkten, sei es im B2B-Bereich für den Einsatz in der Leichtmobilität oder bei Privatkunden mit Photovoltaikanlagen als nachhaltige und effiziente Speicherbatterie.

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