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Das EBL Vorzeigebauprojekt – der Bau des Wasserkraftwerks Obermatt (Zwingen BL) - das erste seiner Art und das letzte für die nächsten Jahrzehnte.

Die EBL geht vorbildlich voran und zeigt anhand des Erneuerungsbaus des Wasserkraftwerks in Zwingen, was regionale Verantwortung bedeutet. Das erneuerte Flusskraftwerk Obermatt in Zwingen zeigt Wasserkraft und Naturschutz im Einklang. Die Rahmenbedingungen für die Betreiber von Wasserkraftwerken sind sehr streng. Trotz neuer Konzession mit grösserer Restwassermenge konnte zusätzlich ein Mehrertrag für rund 100 zusätzliche Haushalte dazugewonnen werden. Nicht nur ökologisch sondern auch wirtschaftlich stark mit der Region und dem lokalen Gewerbe verbunden, konnten viele Auftragsarbeiten an das lokale Gewerbe vergeben werden.


100 Prozent Ökostrom von der Birs

Wasserkraft ist eine wichtige Säule für die nachhaltige Stromproduktion. Doch die Rahmenbedingungen für die Betreiber sind sehr streng. Die neu gebaute Zentrale und die ökologischen Massnahmen machen das Birs-Kraftwerk Obermatt in Zwingen zum einzigartigen Vorzeigeprojekt.


Erfindergeist und Lösungswille führten zu einer Vorzeigelösung

Ziemlich genau ein Jahr nach der Stilllegung der alten Kraftwerksanlage Obermatt ist die neue Zentrale im März 2021 in Betrieb gegangen. Im Zuge der Konzessionserneuerung hat sich die EBL gegen eine Sanierung und für einen Neubau der Zentrale entschieden. Die Rahmenbedingungen hatten sich seit der Übernahme des Kraftwerks durch die EBL im Jahr 2004 derart verändert, dass die Wirtschaftlichkeit des Birs-Kraftwerks in Frage gestellt war. Mit Tatkraft, Ausdauer und Erfindergeist erarbeitete die EBL mit den Fachkräften der spezialisierten Ingenieur-, Wasserbau- und Stahlbauunternehmen ein Neubauprojekt, dass alle Anforderungen von Bund und Umweltverbänden erfüllt und die Investitionen in der Höhe von 5.4 CHFM voraussichtlich innert zehn Jahren grösstenteils amortisiert sind.


Biodiversität, Naturschutz und nachhaltige Stromproduktion sind im Einklang

Vor sechs Jahren hat die EBL Umwelt- und Fischereiverbände in die Planung der Totalsanierung des Kraftwerks miteinbezogen. Eine Fischtreppe sowie eine ökologische Ausgleichsfläche in Form einer Auenlandschaft an der Birs sind der daraus entstandene Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft. Mit innovativen Details im und um die diskrete, mit Holz verkleidete Zentrale erzielt die EBL gleichzeitig einen positiven Effekt für die Umwelt und für einen effizienten Betrieb des Kraftwerks. Das Birs-Kraftwerk Obermatt setzt damit neue Massstäbe beim Gewässerschutz, bei der Fischdurchgängigkeit und beim Lärmschutz. In enger Abstimmung mit den Umweltverbänden wurden zusätzliche ökologische Ausgleichsmassnahme erwirkt. Die EBL erwarb im Unterlauf des Kraftwerks drei Grundstücke, die sich in den nächsten Jahren durch die ausgeführten Initialisierungsmassnahmen eigendynamisch zu einer Auenlandschaft entwickeln sollten.


Die EBL schafft die Grundlage, um neue Lebensräume für Eisvogel, Biber und Lachs zu schaffen

Die Revitalisierung der Aue soll verlorenen Gewässerraum der Birs zurückgeben und neue Lebensräume auf natürliche Weise schaffen. Dazu gehören Flachwasserzonen ebenso wie die Übergangsbereiche von Wasser zu Land und Trockenstandorte. Alles in allem, ist das Ziel die Biodiversität im Allgemeinen zu fördern. Die Hoffnung besteht, dass mit der Aue vermehrt Eisvögel das Gebiet als Brutstätte nutzen. Seit 2016 hausen in einem benachbarten Naturschutzgebiet Biber, die im Sommer 2020 erstmals Nachwuchs hatte. So ist zu hoffen, dass die neue Aue weitere Artgenossen anzieht.
Die Fischtreppe wurde mit grossen Abmessungen und breiten Becken ausgeführt, damit auch der Lachs die Birs hochschwimmen könnte, sollte er einst den Weg von der Nordsee bis zurück ins Laufental finden. Grund für diese Massnahme sind die Programme «Lachs 2000» und im Anschluss «Lachs 2020» der Anrainerstaaten des Rheins, welche die Wiederansiedlung des Atlantiklachses im Rhein vorantreiben sollen.


Die EBL übernahm 2004 das Birs-Kraftwerk Obermatt und rettete damit die lokale Wasserkraft

Die EBL übernahm das Birs-Kraftwerk Obermatt im Jahre 2004 von der stillgelegten Zwingener Papierfabrik und rettete damit die lokale Wasserkraft. Gleich zu Beginn war bereits eine weitreichende Sanierung des Kraftwerks notwendig, bei der sie die zwei Turbinen Generatoren vollständig demontieren und überholen liess, ein Fischpass am Wehr errichtete, die gesamte Anlage modernisierte und automatisierte. Aus dem 925 Meter langen Oberwasserkanal mit einer mittleren Breite von 10 Metern hat die EBL rund 5000 Kubikmeter Sedimentansammlungen und etliche Tonnen Zivilisationsmüll entfernt und fachgerecht entsorgt.

Nur wenige Jahre nach dieser Generalsanierung endete 2016 die Konzessionsgenehmigung des Kantons. Schon im Hinblick darauf startete die EBL den Prozess, um die Konzession zu erneuern und ist glücklich darüber, dass sie nach langjährigen Verhandlungen mit dem Kanton, Fischerei- und Umweltschutzorganisationen das Kraftwerk in Zwingen und damit erneuerbaren Ökostrom für die Region erhalten und weiterhin produzieren kann.


So funktioniert das Birs-Kraftwerk Obermatt

Strom_Obermatt_Querschnittgrafik

Bei einem Ausleitungskraftwerk wie beim Birs-Obermatt Wasserkraftwerk wird das durch eine Wehranlage aufgestaute Wasser über einen Kanal zum Krafthaus geleitet, das nicht direkt bei der Wehranlage steht. Durch die Ausleitung wird der flache Flusslauf verkürzt, umso mehr Fallhöhe zu gewinnen. Die Fallhöhe wir erst im Kraftwerk selbst durch einen senkrechten Fall erzeugt. Das fallende Wasser treibt eine Turbine an, die über einen Generator Strom erzeugt, und fliesst über den Kraftwerksauslauf in den Fluss zurück.


Das alte und das neue Kraftwerk im Vergleich

  Altes Kraftwerk Neues Kraftwerk
Turbinen 2 x 180 kW 1 x 600 kW
Spannungsebene 500 V 400 V
Q Konzessionsmenge 9.6 m3/s 15.0 m3/s
Gefälle 4.65 m 5.50 m
Fischtreppen 1x Wehr 1x Wehr und 1x Zentrale
Fischabstieg - 1x Zentrale
Restwasser Birs 800 l/s 1500 l/s
Rechenanlage Vertikal 30 mm Horizontal 15 mm

 

zur Webseite «Kraftwerk Obermatt»


Kontaktadresse:

EBL (Genossenschaft Elektra Baselland)
Tobias Andrist, CEO, T (Zentrale) 0800 325 000, M 079 674 58 17, tobias.andrist@ebl.ch
Yves Grebenarov, Mitglied der Geschäftsleitung, Stromproduktion, T (Zentrale) 0800 325 000, M 079 784 78 69, yves.Grebenarov@ebl.ch
Martin Strohmaier, Projektleiter Wind- & Wasserkraftwerke, Stromproduktion, T (Zentrale) 0800 325 000, M 079 251 46 01, martin.strohmaier@ebl.ch


Die EBL steht für Strom, Wärme und Telekommunikation
Strom, Wärme und Telekommunikation sind die Kerngeschäfte der privatrechtlichen und unabhängigen Unternehmung EBL. Wir setzen uns für eine ökologische Energiegewinnung ein und leisten damit unseren Beitrag zum nachhaltigen Schutz unserer Umwelt. Vom Haushalt bis zur Industrie sind wir ein kompetenter Ansprechpartner im Bereich der intelligenten Wärmeerzeugung und -verteilung sowie ein führender Anbieter für überregionale Telekommunikationsdienstleistungen.


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