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124. Delegiertenversammlung der EBL in Lausen

169 Delegierte folgten der Einladung zur 124. Delegiertenversammlung der EBL (Genossenschaft Elektra Baselland) in der Mehrzweckhalle Stutz in Lausen und behandelten das Geschäftsjahr 2022 sowie die Revision der Statuten. 
Trotz eines auf mehreren Ebenen herausfordernden Umfelds konnte das Jahr mit einem höheren Umsatz von + 4.4% (MCHF 280.3) und guter Ertragslage abschliessen und somit als positiv bewertet werden.

Berichtsjahr 2022
Verwaltungsratspräsident Martin Thommen begrüsste die Delegierten sowie die Gäste und berichtete wiederum über eine erfolgreiche EBL, die sich im Jahr 2022 in einem Umfeld des Wandels und grosser Herausforderungen behaupten konnte. 
In seiner Eröffnungsansprache ging er auf die anspruchsvollen Aufgaben der EBL als Energieversorgerin in einem Kontext von hoher internationaler Unsicherheit ein. Bewusst habe die EBL darauf verzichtet, die gestiegenen Beschaffungskosten eins zu eins an die Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung weiterzugeben. Dies war möglich, weil die EBL als Genossenschaft über eine gute Liquidität und Substanz verfügt.

Tobias Andrist, CEO der EBL, betitelte das Jahr 2022 gar als Jahr der Extreme. Als grössten betrieblichen Umbruch thematisierte er die Trennung von der Telekom-Sparte per Ende 2022 und den Verkauf derselben. Im Nachhinein betrachtet war der Zeitpunkt günstig. Steigende Zinsen und rückläufige Kundenzahlen hätten den Verkaufserlös zu einem späteren Zeitpunkt reduziert. Im Zusammenspiel mit dem ebenfalls eingeleiteten Ausstieg aus dem deutschen Stromvertriebsgeschäft ergab sich jedoch eine Verunsicherung bei den Mitarbeitenden, die, verstärkt durch den generellen Fachkräftemangel, für eine erhöhte Fluktuation sorgte. Die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat haben proaktiv reagiert, um die Wahrnehmung der EBL als attraktive Arbeitgeberin zu festigen, so dass hier bereits eine positive Entwicklung zu verzeichnen ist. 
Eine gegenläufige Folge der extremen Marktsituation waren die hohen Strompreise, durch die die erneuerbaren Stromproduktionsanlagen in Deutschland und Spanien stark profitieren konnten.
Auch auf eine allfällige Strommangellage hatte man sich intensiv vorbereitet. Die EBL hätte in der Lage sein müssen, Teilgebiete für begrenzte Zeiträume geplant vom Netz zu nehmen und so den Gesamtverbrauch zu reduzieren. Diese Lage ist jedoch glücklicherweise nicht eingetreten.

Für ihre Kundinnen und Kunden gewährleistete die EBL im Jahr 2022 eine überdurchschnittlich gute Versorgungssicherheit, im Detail bedeutete dies durchschnittliche 6.99 Minuten ohne Strom, weit unter dem Schweizer Durchschnitt von rund 20 Minuten. 

Tobias Andrist lenkte weiterhin den Blick auf die drei Bereiche, auf die die EBL ihren unternehmerischen Schwerpunkt setzt: Dies sind die Sicherung der Stromversorgung, der Ausbau der erneuerbaren Wärmeversorgung und die Steigerung der erneuerbaren Stromproduktion. Mit diesen Handlungsprioritäten will die EBL ihre unternehmerische Verantwortung wahrnehmen und einen aktiven Beitrag zur wirtschaftlichen und klimafreundlichen Entwicklung der Region und darüber hinaus leisten.

2022 wurde bereits eine Vielzahl an Projekten und Initiativen in diese Richtung angestossen und realisiert. Um einige Highlights zu nennen: Im Bereich Wärme konnte mit dem Projekt Hochdorf ein weiteres Entwicklungsprojekt gewonnen werden. Zudem wurde die Zentrale Liestal in Betrieb genommen, welche nun den Grosswärmeverbund Liestal und Umgebung versorgt. 
Im Bereich Strom konnte trotz extremen Preisentwicklungen und einer noch nie gesehenen Preisvolatilität die Beschaffung für das Lieferjahr 2023 sehr gut vorstrukturiert werden. Ebenfalls im Bereich Strom wurde im vierten Quartal ein neues Produkt lanciert, welches es den Unternehmenskunden erlaubt, ihren Strombedarf am Spot-Markt anstatt am Terminmarkt zu decken.
Im Bereich Stromproduktion erhielt die Tochtergesellschaft EBL Infrastrukturmanagement AG die Lizenz als Vermögensverwalterin. 

CFO Alain Jourdan präsentierte den Delegierten das Jahresergebnis eines finanziell kerngesunden Unternehmens. Der konsolidierte Umsatz der EBL Gruppe von 280.3 MCHF liegt über dem Vorjahr (268.6 MCHF). Der EBITDA sank, bedingt durch die Bildung von Rückstellungen für die Aufhebung der Telekom-Sparte, um 13.6% auf 50.9 MCHF. Der Unternehmensgewinn stieg von 24 MCHF auf 28 MCHF. Das insgesamt erfreuliche Jahresergebnis 2022 hat zur Folge, dass sich die Eigenkapitalquote von 71.7% auf 72.5% weiter erhöhte, während die EBL mit einem Entschuldungsfaktor von 1.5 (Nettoschulden / EBITDA) eine sehr tiefe Verschuldung aufweist. Alle Geschäftsfelder – Netz, Strom, Stromproduktion und Wärme haben zu diesem guten Ergebnis geführt.

Intensive und sehr konstruktive Diskussionen unter den Delegierten hat die Revision der Statuten ausgelöst. Die Delegierten haben sich intensiv mit den Vorschlägen des Verwaltungsrates auseinandergesetzt, eigene Vorschläge eingefügt und am Ende die Revision der Statuten und des Wahlreglements mit grossem Mehr angenommen. Dies zeigt einmal mehr den Wert der Genossenschaftsform, in welcher die Mitwirkung aller im Vordergrund steht. 

 

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Kontaktpersonen für Medienanfragen: 
EBL (Genossenschaft Elektra Baselland) 
Mühlemattstrasse 6, 4410 Liestal 
Tobias Andrist, CEO 
M +41 79 674 58 17, tobias.andrist@ebl.ch  
 
 
Die EBL steht für eine sichere und klimafreundliche Energieversorgung 
Versorgungssicherheit und Dekarbonisierung des Energiesystems sind die Mission der privatrechtlichen und unabhängigen Unternehmung EBL. Als nachhaltig orientierte Genossenschaft setzen wir uns für eine ökologische Energiegewinnung ein und leisten damit unseren Beitrag zum Schutz unserer Umwelt. Vom Haushalt bis zur Industrie sind wir ein kompetenter Ansprechpartner in den Bereichen Produktion, Verteilung und Nutzung von klimafreundlichen Energien. www.ebl.ch


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