Experiment Anwil.

Anwil probte eine Woche lang die Zukunft.

Wie könnte der Alltag mit einer umgesetzten Energiestrategie 2050 bereits heute aussehen?
Die «Ammeler» haben es eine Woche lang geprobt. Rund zwei Drittel der Haushalte sind auf Elektromobilität umgestiegen. Das Experiment hat nicht nur die EBL, sondern auch die Ammeler begeistert. Die Politik und das Schweizer Stimmvolk haben die Weichen für eine nachhaltigere Energiezukunft gestellt: den Energieverbrauch senken, vermehrt auf erneuerbare Energiequellen setzen und die COÇ-Emissionen reduzieren. Nun sollten den Voten auch Taten folgen. Mit ihrem Experiment Anwil wollte die EBL deshalb zeigen, was heute schon möglich ist, und gleichzeitig testen, ob ihr Stromnetz den Anforderungen einer gesteigerten E-Mobilität gewachsen ist.

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Die Begeisterung bei der Anwiler Bevölkerung für dieses Experiment war gross. Sie wollten ihre Benzin- oder Diesel-Fahrzeuge gerne eine Woche lang stehen lassen und es mit der Elektromobilität versuchen. Die EBL installierte im Dorf 30 konventionelle und zwei Schnellladestationen und besorgte insgesamt 131 E-Fahrzeuge – 97 E-Autos, 25 E-Bikes, fünf E-Motorräder, ein E-Gemeindefahrzeug, ein E-Handwerkerfahrzeug und einen E-Müllkipper. Das war eine grosse Herausforderung. Zudem standen der Bevölkerung E-Taxi-Fahrgemeinschaften sowie ein E-Auto von Sharoo zum Car-Sharing zur Verfügung. Das Auto konnte über eine App auch kurzfristig gebucht werden; ein Angebot, das die Ammelerinnen und Ammeler rege nutzten. Elf Haushalte waren schon mit einem eigenen E-Fahrzeug unterwegs.

Am Ende der Experimentierwoche konnte EBL CEO Tobias Andrist die ersten Zahlen präsentieren: Die Elektrofahrzeuge sind in fünf Tagen insgesamt 27’341 Kilometer gefahren – ein halbes Mal um die Erde – und haben dabei 3,8 Tonnen an COÇ-Emissionen eingespart. Würde das ganze Dorf auf Elektromobilität umsteigen, könnten die Einwohnerinnen und Einwohner pro Jahr 880 Tonnen COÇ und 570’000 Franken für Benzin oder Diesel einsparen.

Der Strombedarf der Ammelerinnen und Ammeler stieg in diesen Tagen um 8,5 Prozent, wobei es Leistungsspitzen mit einer Steigerung um 100 Prozent gab. Das EBL Stromnetz hielt dank der weitsichtigen Planung den Anforderungen im ländlichen Baselbiet problemlos stand, sagte Andrist und betonte: «Wir sind begeistert vom Enthusiasmus in Anwil, aber auch von den vielen E-Begeisterten, die uns ihre Fahrzeuge zur Verfügung gestellt haben. Wir haben bei diesem Experiment viel gelernt. Wir können die Folgen einer flächendeckenden E-Mobilität besser abschätzen und die Entwicklung vorbereiten. Hier im ländlichen Baselbiet sind wir schon jetzt bereit dafür.»

Autorin: Isabelle Price

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